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Insgesamt liefen in den Jahren 1960–1994 3.422.444 Autos vom Band

Jalta Saporoshez - 67

Der Saporoshez (ukrainisch Запорожець, russisch

Запорожец – Saporoschez, „der aus Saporischschja“) war

eine Automobil-Baureihe des sowjetischen,

beziehungsweise ukrainischen Herstellers Saporisky

Awtomobilebudiwny Sawod (SAS) in der Stadt

Saporischschja; die Baureihe wurde von 1960 bis 1994

hergestellt.

Umgangssprachlich wurden die Fahrzeuge in Deutschland – vor allem in der früheren  DDR – meist Saporosch oder einfach Sapo genannt. In den westeuropäischen Ländern wurde  Saporoshez unter den Exportnamen Yalta/Jalta, Eliette und ZAZ verkauft. 

Modelle

SAS 965

Das Modell SAS 965/965A wurde zwischen 1960 und 1969 gebaut. Es besaß eine  selbsttragende Karosserie, deren Design auf dem Moskvich 411 und 444 (Prototypen aus dem  Jahr 1958) basierte. Angetrieben wurde der Wagen von einem im Heck montierten  luftgekühlten V4-Motor mit 746 cm³ Hubraum. Dieser zum Teil aus Aluminium gefertigte  Motor leistete 23 PS. Das Grundmodell verließ zwischen 1960 und 1963, die mit einem  größeren und leistungsstärkeren Motor versehene Version SAS 965A zwischen 1962 und 1969  die Fließbänder – letztere kann man u. a. an den veränderten Lufteinlässen und einem neu  gestalteten Logo sowie einem Anlasser statt Kurbelöffnung erkennen. Aufgrund seiner  ungewöhnlichen Form bekam der SAS 965/965A in der Sowjetunion den Spitznamen „der  Bucklige“. Beide Typen hatten sogenannte Selbstmördertüren.

SAS 966

Das Modell SAS 966 wurde zwischen 1966 und 1972 gebaut, seine knapp 3,80 m lange  Karosserie ähnelte nun dem NSU Prinz 4, Technik und Motor wurden zunächst nur geringfügig  weiterentwickelt (Übergangsmodell SAS 966W, kyrillisch: ЗАЗ-966В). 1967 bekam SAS 966  einen neuen 1197 cm³ großen V4-Motor mit 40 PS (MeMZ-968).

SAS 968

1971 wurde SAS 966 durch das technisch überarbeitete Modell SAS 968 abgelöst. Die  Karosserie blieb bis auf kleine Details wie zusätzliche Leuchten unverändert. Nach weiteren  Änderungen kam 1973 ein neueres Modell SAS 968A ohne Chromgrill, welches bis 1979  produziert wurde. Ausgestattet wurden diese Fahrzeuge mit 40- und 45-PS-Motoren.

SAS 968M

Von 1979 bis zur Produktionseinstellung 1994 wurde das etwas veränderte Modell SAS 968M  gebaut. Die Verwendung von Plastikteilen reduzierte das Fahrzeuggewicht um 40 kg. Abgelöst  wurde der SAS 968M durch den seit 1987 hergestellten SAS 1102 Tavria, eine Kombilimousine  mit Vorderradantrieb und wassergekühltem Frontmotor.

Export

Der Saporoshez wurde seit den sechziger Jahren in Belgien unter der Bezeichnung Yalta, in  den Niederlanden, Dänemark und Finnland – Jalta, in Österreich – Eliette und in einigen  westeuropäischen Ländern (u. a. Belgien, Niederlande, Italien) später als ZAZ angeboten. Für  die meisten Exportmärkte wurde jedoch der Originalname beibehalten und dessen  Schreibweise an die jeweilige Landessprache angepasst. Wie der Moskwitsch wurde der SAS  966 zeitweise auch in Belgien als Yalta 1000 montiert, ein Teil der dort hergestellten Wagen  wurde mit dem Motor des Renault 8 ausgestattet.

Import in die DDR

Der Import in die DDR begann 1967. Geliefert wurden die Modelle 965A, 966, 968 und 968A.  Der Verkaufspreis lag bei 7530,– Mark für den SAS 965A und 11.950,– für die SAS 966/968.  Obwohl der Saporoshez ohne lange Wartezeit verfügbar war, konnte er dem Trabant nur  schwer Konkurrenz machen. Wegen der Formgebung und des kleinen Kofferraums im Bug  stießen die Modelle auf wenig Gegenliebe. Die Verarbeitungsqualität war schlecht, mitunter  mussten bereits Neufahrzeuge in der Werkstatt instandgesetzt werden. Die Saporoshez  hatten den Ruf, besonders störanfällig zu sein, weil der luftgekühlte Heckmotor zum  Überhitzen neigte und auch die Benzinheizung als nicht betriebssicher galt. In Bezug auf die  Motorleistung war der Saporoshez 968A dem Trabant jedoch überlegen. Die Geräuschkulisse  war zwar auch hoch, wurde jedoch wegen der niedrigeren Frequenzen gegenüber dem  Trabant angenehmer empfunden. Die Vorzüge seines Fahrwerkes konnte er auf schlechten  Wegstrecken ausspielen. Die gleichmäßige Achsbelastung (60% auf der angetriebenen  Hinterachse), der glatte Unterboden und das niedrige Gesamtgewicht machten den  Saporoshez sehr geländegängig.  In den 1970er Jahren erreichte der Saporoshez einen Anteil von drei bis vier Prozent am  Pkw-Bestand der DDR. 1979 wurde der Import eingestellt. Noch zu DDR-Zeiten  verabschiedete sich der Saporoshez recht zügig aus dem Straßenbild. Der Saporoshez ist  inzwischen selbst im Heimatland Ukraine selten geworden. Der in Details verbesserte  ebenfalls luftgekühlte 968M wurde nicht in die DDR importiert. 

Spitznamen

Der Ruf des Saporoshez wird in den damaligen Kosenamen erkennbar: „Zappelfrosch“,  „Sabberfrosch“, „Soljankaschüssel“, „Chruschtschows Rache“, „Kremlwanze“, „T-34 Sport“,  „Kolchosentraktor“ oder „Taigatrommel“, wobei einige dieser Namen auch für andere  Gefährte aus der UdSSR verwendet wurden. Zudem bekannt war in der DDR der Spruch: „Wer  früher einen Ochsen (einen Esel, eine Ziege...) drosch, fährt heute einen Saporosch“.  Gemeint waren damit LPG-Bauern, die, verglichen mit Stadtbewohnern, deutlich häufiger  einen Saporoshez kauften. Im russischen Sprachraum wurde das Auto unter anderem kurz  „Запор“ (Sapor) genannt, was bezeichnenderweise gleichbedeutend mit „Verriegelung“, aber  auch „Verstopfung“ ist.

1967

Model SAS 965A Engine 887 cc V4 Top speed 100 km/h
Photos mainly by Matti Kreivilä. Historical facts and technical details of the vehicles provided by Wikipedia. Movies YouTube.